Ablauf einer Clever Club Sitzung

Rund um die Geschichte

Es empfiehlt sich, den Ablauf der Hörspielsitzung immer gleich zu gestalten. Wenn von Anfang an ein bestimmter Ablauf festgelegt wird, verinnerlichen die Kinder rasch diese Struktur und richten sich auch danach. Ein solches Vorgehen vermittelt den Kindern Sicherheit, weil sie wissen, was sie erwartet. Ein geregeltes Vorgehen verhindert zudem, dass die Gruppe ins Chaos abgleitet.

Clever Club ist ein einsatzfertiges pädagogisches Mittel, welches den Bedürfnissen angepasst modulierbar ist. Die Betreuungsperson passt den Ablauf je nach Tagesdynamik an.
Machen Sie es zu Ihrem eigenen Mittel!

1. Begrüssungsritual «Wie geht es euch?» – 5 Min.

Zu Beginn jeder Hörspielsitzung werden die Kinder mit dem Begrüssungsritual «Wie geht es euch?» empfangen. Damit erhalten die Kinder die Gelegenheit, auf ihre eigenen Gefühle zu achten, die Gefühle anderer zu bemerken und zu erleben, dass ein Erwachsener ihre Freuden und Sorgen ernst nimmt.

Den Betreuern und Betreuerinnen hilft dieses Ritual, ein vertieftes Verständnis für die einzelnen Kinder zu entwickeln und mögliche Schwierigkeiten (zum Beispiel Ausgrenzungen) frühzeitig zu erkennen. Die Kinder schätzen es, wenn auch die Betreuer und Betreuerinnen sagen, wie es ihnen geht. Zur Gestaltung dieses Begrüssungsrituals können Sie zum Beispiel das auf einer der Karten der Spielothek beschriebene Spiel «Drei Gesichter» einsetzen.

Es ist empfehlenswert, dieses Ritual fest in den pädagogischen Alltag einzubauen. Auf diese Weise können Sie einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass alle Kinder – unabhängig von Temperament und Neigungen – ihre Freuden, Sorgen und Bedürfnisse zum Ausdruck bringen können.

2. Kinder auf eine Hörspielgeschichte einstimmen – 5 bis 8 Min.

Bevor mit einem Hörspiel begonnen wird, ist es empfehlenswert, während fünf bis zehn Minuten Aufwärmspiele in der Gruppe durchzuführen. Mit den Spielen, die in der Spielesammlung mit dem Vermerk «Aufwärmspiel» gekennzeichnet sind, werden die Kinder auf eine gemeinsame Wirklichkeit eingestimmt.

3. Hörspielgeschichte präsentieren – 3 bis 10 Min.

Die Kinder suchen sich einen Platz auf dem Boden und machen es sich bequem. Zur Entspannung der Atmosphäre kann im Hintergrund beruhigende Musik abgespielt werden. Es folgt ein drei- bis zehnminütiges Hörspiel aus der Kinderwelt. In der Praxis hat es sich bewährt, die Hörspiele an einer spannenden Stelle zu unterbrechen, so dass die Kinder selbst einen Schluss erfinden können, zum Beispiel im Gespräch oder in Form einer Zeichnung.

4. Im Kreisgespräch Gedanken austauschen

Oft entwickelt sich nach oder während der Geschichte spontan ein Kreisgespräch, in dem die Kinder eigene Erfahrungen und Erlebnisse zur Sprache bringen. Dabei erkennen sie auch, dass sie mit ihren Ängsten und Alltagsschwierigkeiten nicht allein sind, und sie können sich gegenseitig bei Problemlösungen unterstützen.

Wichtig ist, dass die Kinder das Thema ihren Bedürfnissen entsprechend weiterverfolgen können. Manche Kinder denken lange nach, manche gehen schneller zu etwas anderem über.

Wer etwas zu der Hörspielgeschichte sagen will, soll es sagen dürfen, wer nichts sagen will, möchte vielleicht lieber nachdenken. Was ein Kind mit der Geschichte macht, ist ihm freigestellt.

Oft werden spontane Gedanken geäussert:
«Zum Glück ist ihr noch das Richtige eingefallen.»
«Ich hätte das nicht so gemacht.»
«Das ist so wie bei uns in der Schule.»
«Da hätte ich niemals Angst gehabt.»

Die Betreuer und Betreuerinnen nehmen die Kinder, ihre Anliegen und Gefühle ernst und versuchen, sich in ihre Welt einzufühlen. Sie beeinflussen die Aussagen nicht, zeigen jedoch Interesse und fragen vielleicht nach, wie eine Aussage genau gemeint ist.

Es gibt kein «richtig» oder «falsch», der persönliche Eindruck eines Kindes ist immer berechtigt.

Vor allem wenn das Kreisgespräch sehr angeregt verläuft, bleibt nicht immer Zeit für die nachfolgende spielerische Bearbeitung der Geschichte. In diesem Fall soll das Kreisgespräch nicht aus Zeitnot abgebrochen werden, denn der persönliche Erfahrungsaustausch hat Priorität.

5. Themen spielerisch umsetzen

Nach dem Kreisgespräch oder je nach Situation auch direkt nach der Geschichte bieten die Gruppenspiele aus der Spielesammlung positive Erfahrungen, die dazu beitragen, Kinder stark werden zu lassen. Die Kinder werden sich im Spiel neuer Aspekte ihrer Situation bewusst.

So werden sie seelisch widerstandsfähiger und bewältigen die Herausforderungen ihres Alltages besser. Ihre Gesundheit und Entwicklung wird gefördert.

6. Freies Spiel

Jede Hörspielsitzung wird durch eine rund zehnminütige Spielphase abgeschlossen. Das Spielen dient als Abschlussritual. Die Kinder können sich so wieder emotional von den Themen distanzieren, mit denen sie sich während der Hörspielgeschichte auseinander gesetzt haben, und entspannt in ihren Lebensalltag zurückkehren.